Tobias Scheffel im Tresorfabrik Team

March 5, 2017

Wandler, Wände, Wunderbar! Bei uns hat sich in den letzten Monaten viel getan und wir haben auf Basis des Feedbacks unserer Kunden Veränderungen an unseren Räumen und der Technik vorgenommen. Die Highlights möchten wir Euch hier kurz erläutern:

Die größten Veränderungen haben sich an der Technik in der Regie ergeben. Die SSL Matrix Konsole ist ein tolles Werkzeug insbesondere zum Mixing, aber wir mussten erkennen dass Sie in unserem Studio keinen großen Nutzen stiftet. Als Beispiel: Das Routing und die Beschickung der Monitor-Units ist unflexibel und nicht einfach nachvollziehbar. Als Ergebnis haben wir bei vielen Produktionen mit externen Engineers lange die Konsole erklären müssen, bevor die Session starten konnte. Wir haben uns daher auf die Suche nach einer neuen Lösung gemacht. Unsere Prioritäten: Extrem hochwertige Wandlung, sauberer Kanalfluss und flexibles Routing. Es war uns insbesondere wichtig, dass externe Produzenten die zu uns kommen schnell ihre eigenen Rechner anschließen können (oder unseren benutzen) und binnen 5 Minuten unsere analoge Hardware einbinden können. Zunächst fiel unsere Wahl auf die neuen Focusrite Red 16 Line Wandler, die wir dann auch bei uns installiert haben. Hier zeigte sich jedoch schnell, dass die Focusrite Control Software nur mit Biegen und Brechen unsere Routinganforderungen erfüllen konnte und auch noch viele Kinderkrankheiten bzw. praxisferne Lösungen beinhaltet. Input-Channels lassen sich nicht beschriften, im Custom Mix Modus lassen sich nur 26 Input Channels routen und es sind keine Windows Treiber verfügbar. Insgesamt waren wir nicht zufrieden, auch wenn die Wandler prima klangen. Wir sind also noch mal auf die Suche gegangen und haben uns für die Andiamo 2 Wandler von DirectOut Audio entschieden, die wir nun in Verbindung mit einem MADI-USB-Interface von RME betreiben. Beste Wandlungsqualität, 32 Kanäle In/Out, komplett flexibles Routing und die bewährte RME Oberfläche haben uns überzeugt. Über USB ist die Lösung an jeden Rechner (Mac/Win) schnell anzubinden. Als Ersatz für die Matrix als DAW Controller haben wir zudem einen Slate Raven Touchscreen gekauft.

Unser Aufnahmeraum klingt klasse, hat aber optisch nicht zu jeder (Video-)Produktion gepasst, die bei uns gemacht wurde. Wir haben mit vielen Filmern gesprochen und es gab den Wunsch nach einem neuen Hintergrund. Wir haben daraufhin probeweise den Teppich/Putz an einer Stelle entfernt und darunter zu unserer Überraschung eine schöne Backsteinwand gefunden und uns entschlossen diese freizulegen. Unser Studioraum ist 100 Jahre alt, daher ist eine solche Operation aufwändig. Mit viel Hilfe von Freunden des Hauses haben wir über 90 Quadratmeter Wand freigeschlagen und einige hundert Kilogramm Schutt aus dem Raum bewegt. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen und wir sind extrem zufrieden. Der Sound im Aufnahmeraum ist etwas direkter geworden, insbesondere für Drums klingt die Steinwand wirklich gut. Im gleichen Zug haben wir unsere Beleuchtung erneuert und neben einigen Glühlampen zur Grundbeleuchtung nun auch vier LED Spots für variables Licht im Raum aufgegangen.

In der Regie haben wir alle alten Akustikelemente entsorgt und neue, groß Dimensionierte Breitbandabsorber gebaut. Insgesamt wurden so mehr als 16 Pakete Steinwolle in unseren Raum eingebracht und verkleidet. Zudem wird eine neue LED Beleuchtung und eine Akustik-Cloud eingebaut. Das Ergebnis ist eine deutlich linearere Akustik, in der es noch einfacher fällt Entscheidungen in Mix und Aufnahme zu treffen. Wir haben zudem noch einen Neumann KH 810 Subwoofer aufgestellt, der unsere Abhöre (Neumann KH 310) nach unten hin abrundet.

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